Frohe Weihnachten und ein glückliches Jahr 2017

Frohe Weihnachten und ein glückliches Jahr 2017

06.02.2017

Warum das schwarze Schaf in der Krippe blieb

Gerade recht zur weihnachtlichen Zeit fand ich diese Geschichte: Die Hirten auf dem weiten Feld vor Bethlehem mochten Sami, das schwarze Schaf, nicht. Schwarze Wolle brachte keinen guten Preis, weil man sie schlecht färben konnte. Die weißen Schafe hingegen hegten und pflegten die Hirten. Deren Wolle konnte man nach Belieben einfärben. So musste sich Sami einiges gefallen lassen. Nicht nur die Hirten ließen es meistens links liegen, auch die weißen Schafe waren nicht besonders nett zu ihm. Sie blökten schlecht über Sami, traten ihm unauffällig gegen seine dünnen Beine und schubsten ihn weg von den Stellen mit dem fetten Gras. So blieb Sami ein Einzelgänger. 
An jenem Abend, als den Hirten der Engel erschien, schliefen die meisten bereits. Doch diese Geschichte kennt wohl jeder. Was nicht allen bekannt ist: Sami war auch dabei, als die Hirten das Kind im Stall und seine Eltern besuchten. Sami war neugierig, hatte aber Angst, die Hirten und die anderen Schafe würden ihn nicht nach vorne lassen. So drückte er sich an Josef, an dem Ochsen und dem Esel vorbei in eine Ecke des Stalls. Von dort konnte er alles genau beobachten, vor allem das Christkind. Und einmal blinzelte es ihm sogar zu. Sami war selig. 

Irgendwann wurde Maria das Getümmel zu bunt. Das Kind brauchte dringend Schlaf. Also schickte Maria kurzerhand alle Gäste aus dem Stall, Menschen und Schafe. Sie schloss die Tür, stillte das Baby, legte es in die Krippe, löschte die Laterne aus, kuschelte sich an Josef und schlief ein. Aber Maria  hatte Sami einfach übersehen. Er war ja schwarz. Und im Stall war es ziemlich dunkel. 
Als auch Ochs und Esel schnarchten, pirschte sich Sami leise bis zur Futterkrippe vor, in der das Christkind lag. Sachte stupste Sami das Baby mit seiner warmen, feuchten Nase. Es war noch wach und schmiegte sich an Samis flauschigen Kopf. Die kleinen Hände griffen in das weiche Fell. So hielt er das Kind mit seinem Atem und mit seiner Wolle kuschelig warm. Bis zum Morgen. Und weil Jesus sich auf Anhieb mit dem schwarzen Schaf so gut verstand, schlossen es auch Maria und Josef schnell ins Herz. Sami durfte bleiben. Er stand ab jetzt neben Ochs und Esel im Stall. 

Von da an hatte das Christkind ein Herz für schwarze Schafe. Denn oft sind gerade die ja die Nettesten.

Der Vorstand wünscht allen ein friedliches Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr.