Neue Heimat für Fledermäuse

Neue Heimat für Fledermäuse

Mit Oliver Tillmanns, dem Beauftragten für Vogelschutz im Rhein-Kreis Neuss, Fledermauskästen im Wildgehege aufgehängt

 

Zusammen mit Oliver Tillmanns, dem Beauftragten für Vogelschutz im Rhein-Kreis Neuss, haben wir von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Ortsverband Grevenbroich, in unserem Wildgehege künstliche Quartiere für heimische Fledermausarten installiert. An geeigneten Bäumen innerhalb der Gehege wurden insgesamt 14 langlebige Kunsthöhlen angebracht, die den hier jagenden Fledermausarten als Tagesversteck dienen sollen. Der Rhein-Kreis Neuss hat die Fledermauskästen finanziert.

Frank Wadenpohl, stellvertretender Vorsitzender der Schutzgemeinschaft: „Die Anbringung künstlicher Nisthilfen und Fledermauskästen ist notwendig, da der Großteil der alten oder toten Bäume dem Sturmtief „Ela“ zum Opfer gefallen ist. Darunter haben nicht nur Fledermäuse, sondern auch Höhlenbrüter wie der Waldkauz gelitten. Als Jagdlebensraum eignet sich das Wildgehege für Fledermäuse genau wie die Erft sehr gut, da die Tiere hier jede Menge Insekten fangen können. Wo Wild ist, da sind auch jede Menge Fliegen und Mücken unterwegs, ein umfangreiches Mahl für Wasserfledermaus und Co.“

Über die Fledermausarten Grevenbroichs ist bisher wenig bekannt. „Selbst in der Innenstadt kann man an vielen Stellen Zwergfledermäuse bei der Jagd beobachten. Auch das Braune Langohr, der Abendsegler und die flach über der Erft jagende Wasserfledermaus wurden schon mehrfach im Stadtgebiet nachgewiesen“, so Oliver Tillmanns. Die von den lautlosen Jägern genutzten Quartiere sind aber oft nicht bekannt, so dass die Kontrolle der angebrachten künstlichen Quartiere auch dazu dienen kann, mehr über die hier lebenden Arten zu erfahren.

„Für das Jahr 2022 planen wir auch eine Exkursion zu den Fledermäusen des Wildfreigeheges. Sie wird dann freundlicherweise Oliver Tillmanns, der als Biologe über das entsprechende Fachwissen verfügt, mit Hilfe von Fledermaus-Detektoren durchführen“, stellen Martina Koch und Frank Wadenpohl in Aussicht. „Um die heimlichen Tiere in der Nacht hören zu können, braucht es technischer Unterstützung, sonst hat man kaum eine Chance“, erklärt Oliver Tillmanns. Die Exkursion wird dann im nächsten Sommer stattfinden, jetzt ist erstmal Zeit für den Winterschlaf.