Zecken ganzjährig unterwegs

Zecken ganzjährig unterwegs

21.02.2023

Die Pressestelle des Bundesverbands der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. informiert: • Milder Winter mit Niederschlägen begünstigen die Zeckenausbreitung • Wichtig: Tier und Mensch schützen

Zecken lieben den Klimawandel. In diesem Jahr waren sie bereits im Januar unterwegs. Expert rechnen mit zwei starken Zeckenjahren, da 2022 ein Mastjahr im Wald war. Wegen der vielen Eicheln und Bucheckern entwickeln sich besonders viele Wirtstiere wie Mäuse, die von den Zecken als Blutmahlzeit genutzt werden können. Milde Wintertemperaturen führen zusätzlich zu hohen Zahlen bei den einheimischen Zecken und zur Verbreitung neuer Arten. Ein Schutz ist ganzjährig für Menschen und Tiere sinnvoll.
Kritisch ist das ganzjährige Auftreten von Zecken deshalb, weil die Spinnentiere eine Vielzahl von Krankheiten übertragen können. Am meisten werden Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Gegen Borreliose gibt es bislang keinen wirksamen Impfschutz. Entscheidend ist hier ein schnelles Entfernen der Zecke, da die Erreger erst nach zwölf bis 24 Stunden auf den Menschen übergehen.

Gegen die FSME schützt eine Impfung. Diese Hirnhautentzündung kann zu bleibenden neurologischen Schäden führen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) rät deshalb allen, die sich beruflich oder privat oft in ausgewiesenen Risikogebieten aufhalten, zur Impfung. In Deutschland gehören vor allem Süddeutschland, teilweise Hessen, Thüringen und Sachsen zu den Risikogebieten. Auch in Europa sind viele Gebiete als FSME-Risikogebiete ausgezeichnet. Österreich als beliebtes Urlaubsland ist ein Hotspot in der Verbreitung der Zecken.

Die sich ausbreitende Auwaldzecke ist eher für Hunde und Pferde gefährlich als für Menschen. Sie geht aktiv auf die Suche nach Wirten. Sie überträgt auch die Hundemalaria, die zum Tode führen kann und früher nur aus dem Ausland bekannt war. Deshalb sollte man Hunde auf jeden Fall vor ihr schützen.

Die Hyalomma-Zecke kommt vor allem mit den Zugvögeln zu uns. Mit bis zu zwei Zentimetern ist sie nahezu dreimal so groß wie ihre europäische Verwandte. Außerdem besitzt sie auffällig helle, braun-gelb gestreifte Beine. Sie überträgt gefährliche Tropenkrankheiten, kommt aber bei uns in Deutschland bisher selten vor.

Quelle:  

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e. V., Dechenstraße 8, 53115 Bonn  Pressereferentin: Sabine Kroemer-Butz, E-mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de, Tel.: 0228 9459835, Fax: 0228 9459833